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From the magazine BR/DC 3/2022 | S. 140-142 The following page is 140

Urteil des Bundesgerichts vom 23. August 2021 (5A_782/2020)

Grundstückkauf mit simuliertem Kaufpreis und Vorkaufsrecht

Jörg Schmid, Dr. iur., Professor an der Universität Luzern, und
Ramin Paydar, Rechtsanwalt, MLaw, Luzern/Bern

Beruft sich der Verkäufer eines Grundstücks gegenüber dem Vorkaufsberechtigten auf einen Formmangel wegen des unrichtig beurkundeten Kaufpreises, handelt er offensichtlich rechtsmissbräuchlich; in diesem Fall wird der Vorkaufsfall als eingetreten erachtet. Übt der Vorkaufsberechtigte sein Vorkaufsrecht sodann aus, sind grundsätzlich auch die nicht öffentlich beurkundeten Nebenvereinbarungen zwischen dem Verkäufer und dem Dritten zur Bestimmung des Vertragsinhalts miteinzubeziehen; doch muss die besondere Stellung des Vorkaufsberechtigten bei der Vertragsauslegung berücksichtigt werden.

Lorsque le vendeur d’un immeuble se prévaut, vis-à-vis du titulaire du droit de préemption, d’un vice de forme résultant du prix de vente qui n’a pas été déclaré correctement, il commet un abus de droit manifeste; le cas de préemption est alors considéré comme survenu. Si le titulaire du droit de préemption fait usage de son droit de préemption, en principe, les conventions annexes non inclues…

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