Sachenrecht allgemein / Droits réels en général (per Dezember 2023)
Vormerkung eines Mietverhältnisses im Grundbuch – ZGB 959; OR 261b; ZPO 243 II lit. c (Annotation d’un contrat de bail au Registre foncier – CC 959; CO 261b; CPC 243 II let. c)
(536) 1. Bei der Grundstückmiete kann verabredet werden, dass das Verhältnis im Grundbuch vorgemerkt wird (Art. 261b Abs. 1 OR), wodurch das Gebrauchsrecht des Mieters zur Realobligation wird. Durch die Vormerkung geht mithin das dinglich verstärkte Mietverhältnis jedem später am Grundstück erworbenen Recht vor (Art. 959 Abs. 2 ZGB) (E. 3.3.1 und 3.3.3). 2. Da das Mietverhältnis nach Art. 261 Abs. 1 OR ohnehin ipso iure auf den Erwerber übergeht, besteht Sinn und Zweck der Vormerkung nach Art. 261b OR im Wesentlichen darin, «die auf Art. 261 Abs. 2 lit. a OR gestützte Eigenbedarfskündigung der neuen Eigentümerin zu verunmöglichen». Damit stellt die Vormerkung im Kern ein Institut des (vorsorglichen) Kündigungsschutzes dar, sodass Art. 243 Abs. 2 lit. c ZPO (vereinfachtes Verfahren)…
