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From the magazine BR-DC 6/2016 | S. 336-337 The following page is 336

BGE 142 III 387 vom 19. April 2016

Kein Werkintegritätsanspruch des Architekten bei Änderung eines Wohnhauses

Sibylle Wenger Berger, Dr. iur., Rechtsanwältin, Bern

Das Bundesgericht gibt einem Waadtländer Ehepaar Recht, das die Terrasse seiner Wohnvilla gegen den Willen des Architekten baulich anpassen möchte. Der Architekt machte geltend, durch den Umbau werde sein Werk entstellt, was sein Urheberpersönlichkeitsrecht verletze.

Le Tribunal fédéral a donné raison à des époux vaudois qui souhaitaient modifier la terrasse de leur villa contre la volonté de l’architecte. L’architecte soutenait que la transformation défigurait son œuvre, ce qui violait son droit moral d’auteur.

Der Fall

(635) Das Ehepaar X liess 1998 vom beklagten Architekten ein massgefertigtes Wohnhaus planen und realisieren. Es han­delt sich um eine Villa aus Sichtbeton mit einer beson­deren Dachkonstruktion, die mehrmals in Fachpublikationen lobend erwähnt wurde. Die Villa hat eine überdachte, aber ansonsten offene Terrasse, die den Innenraum des Wohnhauses hin zum Aussenbereich verlängert. Gegen den Willen des Architekten wollten die Eigentümer diese Terrasse nun…

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