Direkt zum Inhalt

From the magazine BR-DC 6/2015 | S. 328-330 The following page is 328

BGE 141 III 106 (= 4A_232/2014, 4A_610/2014 [30. März 2015])

Grenzen des Rücktrittsrechts beim Herstellungsverzug

Thomas Siegenthaler, Dr. iur., Rechtsanwalt, Fachanwalt SAV Bau- und Immobilienrecht, Lehrbeauftragter an der Universität Freiburg, Winterthur
Hubert Stöckli, Dr. iur., Professor an der Universität Freiburg

Verzögert der Unternehmer die Ausführung eines Werkes in vertragswidriger Weise, so kann der Besteller gemäss Art. 366 Abs. 1 OR «vom Vertrage zurücktreten». In einem Leitentscheid hat das Bundesgericht dieses Recht eingeschränkt: Bei teilbaren Leistungen ist ein Rücktritt nur noch für jenen Leistungsteil möglich, mit dem der Unternehmer in Verzug ist. Wir teilen diese Meinung nicht.

Selon l’art. 366 al. 1 CO, le maître de l’ouvrage a le droit «de se départir du contrat» si l’entrepreneur diffère l’exécution de l’ouvrage en violation du contrat. Le Tribunal fédéral a restreint ce droit dans un arrêt de principe: en cas d’exécution partielle, le maître ne peut résilier que la partie du contrat pour laquelle l’entrepreneur est en demeure. Les auteurs ne partagent pas cette position.

Der Fall

(560) Eine Bestellerin schloss mit einer Unternehmerin einen Werkvertrag, mit dem sich die Unternehmerin sowohl zur Errichtung einer Holz/Metall-Fassade als auch einer…

[…]