Dienstbarkeitsrecht / Servitudes (per Juni 2021)

Jörg Schmid, Dr. iur., Professor an der Universität Luzern (js)

Bettina Hürlimann-Kaup, Dr. iur., Professorin an der Universität Freiburg (bhk)

Maryse Pradervand-Kernen, docteure en droit, professeure à l’Université de Fribourg (mpk)

Personaldienstbarkeit – Fuss- und Fahrwegrecht zu­gunsten einer Genossenschaft – Auslegung – Mehrbelastung – ZGB 738, 739 und 781 (Servitude personnelle – Droits de passage à pied et en véhicule en faveur d’une coopérative – Interprétation – Aggravation – CC 738, 739 et 781)

(285) 1. Streitig ist der Umfang eines ungemessenen Fuss- und Fahrwegrechts zugunsten einer Genossame, d. h. einer Genossenschaft nach kantonalem öffentlichen Recht (Art. 59 Abs. 3 ZGB; § 18 EGzZGB Schwyz), zu deren Kernaufgaben der Erwerb und die Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Grundstücke gehören. An einer Personaldienstbarkeit Aus der ZeitschriftBR/DC 3/2021 | S. 164-167 Es folgt Seite № 165zugunsten einer Genossenschaft ist diese selber dinglich berechtigt, der Fuss- und Fahrweg darf jedoch von allen aktuellen oder zukünftigen Mitgliedern benützt werden (E. 5.1). Inhalt und Umfang einer Personaldienstbarkeit bestimmen sich gemäss Art. 781 Abs. 3 ZGB nach den für die…