Wohnungsknappheit: Eine konstruktive Debatte tut not

Die angespannte Situation im Wohnungsmarkt sorgt seit einiger Zeit für hitzige Debatten in unserem Land. Bereits bei der Einschätzung der Situation entzweien sich die Geister: Während die einen von einer «Not» oder gar einer «Krise» sprechen, relativieren andere unter Verweisung auf tiefere Leerwohnungsziffern in der Vergangenheit und Unterschiede je nach Region, Wohnungssegment und Nutzung (Kauf oder Miete). Selbst unter Berücksichtigung der gebotenen Differenzierungen lässt sich sicherlich feststellen, dass wir bei einer dynamischen Betrachtung der Entwicklungen zumindest in den Ballungszentren auf eine akute Mangellage an bezahlbarem Wohnraum zusteuern. Es ist zwar richtig, dass nicht alle Menschen für sich in Anspruch nehmen können, zu jeder Zeit an einem bestimmten Ort eine für sie passende Wohnung zu finden. Umgekehrt erscheint es nicht ohne Weiteres zumutbar, jemandem, dem sein Mietverhältnis gekündigt wird, zu sagen, es gebe 60 km weiter noch genügend Wohnungen.

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