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Privatrecht

Privatrecht

Urteil des Kantonsgerichts Graubünden vom 15. März 2022 (ZK2 20 39)

Haftung der Architektin aus fehlerhafter Planung und versäumter Verjährungsunterbrechung

Einer Architektin unterläuft ein Planungsfehler, indem sie ein Flachdach ohne Notüberläufe konzipiert und so die anerkannten Regeln der Baukunde verletzt. Dann kommt ein Bauleitungs- bzw. Beratungsfehler hinzu, indem sie es unterlässt, gegenüber einem fehlbaren Dachdecker die Verjährung zu unterbrechen bzw. den Bauherrn auf die Notwendigkeit der Verjährungsunterbrechung aufmerksam zu machen.

Commentaire de l’arrêt du Tribunal fédéral 4A_23/2021 du 12 décembre 2022

De l’importance de bien définir l’ouvrage objet de la réduction du prix en cas de défauts

In diesem Entscheid knüpft das Bundesgericht für die mängelbedingte Minderung (die nach der relativen Methode zu erfolgen hat) beim Preis der Montage von Isolierwänden an, die auf eine Bestellungsänderung zurückging (in casu rund CHF 3800), und nicht beim für das gesamte Werk vereinbarten Globalpreis (in casu CHF 1,3 Mio.). Mit diesem Vorgehen wird der Bauherr aber daran gehindert, den…

Entscheid des Obergerichts des Kantons Bern vom 2. August 2022 (ZK 2021 204)

Auslegung eines auf Eigentümer, Mieter und deren «Angehörige» beschränkten Wegrechts

Unter den Begriff «Angehörige» sind im Kontext einer Wegrechtsdienstbarkeit nicht nur Familienangehörige zu subsumieren, sondern auch Personen, die zum sozialen Lebensumfeld der wegrechtsberechtigten Person gehören, namentlich Mitbewohner, Freunde, Gäste und Besucher.

Urteil des Bundesgerichts vom 24. Juni 2022 (4A_494/2020)

Die Substanziierungspflicht und die mangelnde Beweiskraft von Privatgutachten – «cum grano salis»

Manchmal stellt das Zivilprozessrecht Anforderungen an die klagende und beweispflichtige Partei, die unmöglich -erfüllt werden können. Dem Bundesgericht ist das nicht entgangen. Der vorliegende Entscheid erwähnt besondere Konstellationen, bei denen die Substanziierungspflicht gelockert ist. Das Bundesgericht tönt zudem an, was zu tun wäre, wenn eine besondere Dringlichkeit besteht und die…

Urteil des Bundesgerichts vom 18. März 2022 (4A_415/2021)

Substanziierung eines Brandschadens – leicht gemacht!

Bei einem Brand entstand ein Schaden in Millionenhöhe. Die Gebäudeversicherung zahlte, sie trat in die vertraglichen Rechte des Geschädigten gegen den mutmasslich haftbaren Unternehmer ein und klagte. In ihrer Rechtsschrift wurde nur der Gesamtbetrag des Schadens behauptet. Dennoch erachtete das Bundesgericht die Substanziierung des Schadens als genügend.